Hufschutz für Pferde: Viele hilfreiche Tipps und Empfehlungen

Der Hufschutz spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Pferden. Sind die Hufe vor Verletzungen und Erkrankungen geschützt, ist das Tier zufriedener und ausgeglichener.

Ein grundlegendes Verständnis für die Bedeutung des Hufschutzes und die verschiedenen sich bietenden Möglichkeiten sollte für dich daher selbstverständlich sein. Das gilt ganz unabhängig davon, ob du nur in der Freizeit oder professionell reitest. Im Folgenden erfährst du mehr über die Hufe deines Pferdes und darüber, wie du sie am besten vor Verletzungen schützt.

Warum ist ein Hufschutz wichtig?

Warum ist ein Hufschutz wichtig?

Pferde sind starke, für ihre Kraft und Ausdauer bekannte Tiere. Das müssen sie auch sein, bringen doch die meisten Rassen ohne weiteres einige 100 Kilogramm auf die Waage. Die empfindlichen Hufe haben also einiges zu tragen. Trotz ihrer Robustheit sind sie daher anfällig für Verletzungen und Erkrankungen.

Insbesondere bei beschlagenen Hufen kann es zu Verletzungen kommen. Aber auch Barhuf laufende Pferde sind natürlich nicht völlig davor gefeit. Ein grundlegendes Verständnis der Anatomie des Pferdehufs hilft, die Risiken besser einzuschätzen.

Ob Hornspalt, Hufrehe oder Infektion: Ein Hufschutz hilft, die schlimmsten Folgen verschiedener Hufkrankheiten abzumildern. Zudem schützt er vor übermässigem Verschleiss. Gerade bei Sport- und Freizeitpferden, die regelmässig hohen Belastungen ausgesetzt sind, ist das wichtig.

Die Hufe eines Pferdes können Eintrittspunkte für Bakterien und andere Krankheitserreger sein. Risse und Verletzungen (auch Nagellöcher) machen das wahrscheinlicher. Ein gut gepflegter und geschützter Huf hilft, Schmerzen und Unbehagen zu verhindern. Das Wohlbefinden des Pferdes wird so gesteigert.

Das sind die verschiedenen Arten von Hufschutz

Arten von Hufschutz

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Hufe eines Pferdes zu schützen. Jede Methode hat Vor- und Nachteile. Einige der wichtigsten und verbreitetsten Hufschutzmassnahmen sind:

  • Hufschuhe: eine flexible, und in der Regel temporär nutzbare Option
  • Hufschuhe für den Winter: besondere, mit Spikes besetzte Hufschuhe, die auch auf glattem Untergrund bei Eis und Schnee sicheren Halt geben
  • Klebe-Lösungen: in der Regel Kunststoffbeschläge, die mittels Laschen an die Hufwand geklebt werden. Meist nicht als permanente, sondern als Zwischenlösung bei Verletzungen, ausgerissenen Nagellöchern/Hufwänden, etc. eingesetzt.
  • Kunststoffbeschläge: Werden im Gegensatz zu Eisen nicht aufgebrannt (Kaltbeschlag), sind stossdämpfender und leiten im Winter keine Kälte in den Huf und Hufbein ein.
  • Hufeisen: klassisch und zuverlässig, aber bei vielen Pferdebesitzern auch umstritten
  • Hufkissen: Anwendung bei akuten Entzündungen oder Rehe
  • Hufverbände: medizinische Verbände zur Wundheilung
  • Hufgels und -lacke: Schutz gegen Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit

An der Frage, ob ein Pferd barhuf oder beschlagen laufen sollte, scheiden sich die Geister. Als Anbieter hochwertiger Hufschuhe sehen wir natürlich die Vorteile des natürlichen Barhuflaufens. Das heisst aber nicht, dass Hufeisen nicht mitunter doch die richtige Entscheidung für den Hufschutz deines Pferdes sein können. Gerade Sportpferde, deren Hufe oft sehr stark belastet werden, können von Hufeisen ggf. auch profitieren.

Aus diesem Grund setzen zum Beispiel Springreiter noch immer häufig auf Hufeisen. Demgegenüber steht allerdings der Erfolg des Schweden Henrik von Eckermann und seines Barhuf springenden Wallachs King Edward. Olympisches Gold 2021 in Tokio und der Sieg bei der Weltmeisterschaft 2022 zeigen, dass es auch ohne Eisen geht.

Bei Freizeitpferden setzt sich das Barhufreiten in jüngster Zeit immer mehr durch. Hufschuhe können sinnvoll sein, um die Hufe, wenn es erforderlich ist, zusätzlich zu schützen. Das kann zum Beispiel bei Ritten auf steinigen Wegen der Fall sein. Auch in der Umstellungsphase von Eisen auf Barhuf sind Hufschuhe oft hilfreich oder gar nötig.

Wie wählt man den richtigen Hufschutz für das Pferd aus?

Die Auswahl der richtigen Hufschutz-Methode ist eine wichtige Entscheidung. Sie muss vor allem mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse des Pferdes getroffen werden. 

Pferde, die vor allem auf hartem, steinigem Untergrund laufen, benötigen oft einen robusteren Hufschutz. Pferde, die sich dagegen vor allem auf erdigen, sandigen oder grasbewachsenen Oberflächen aufhalten, können zu 100 % artgerecht und natürlich gehalten werden. Genauso gilt, dass Sportpferde oft deutlich solidere und permanentere Hufschutzmassnahmen über sich ergehen lassen müssen als Freizeitpferde.

Auch Gesundheit und Zustand der Hufe deines Pferdes solltest du beim Hufschutz berücksichtigen. Pferde mit Erkrankungsgeschichte oder akuten Entzündungen bedürfen besonderer Pflege.

Das ist auch beim gesamten Umgang mit dem Tier wichtig. Pferde sind empfindsame Lebewesen, die nicht in erster Linie da sind, um die Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen. Gönnt euren Pferden nach Verletzungen und Erkrankungen die notwendige Erholungszeit - es wird es euch danken.

Entsprechend ist es auch wichtig, das Pferd nach der Entscheidung für einen Hufschutz genau im Blick zu behalten. Oft gibt es individuelle Konditionen, die dafür sorgen, dass ein Hufschutz beim Tier Unwohlsein verursacht. Häufig können solche Probleme durch kleine Korrekturen ausgeglichen werden. In anderen Fällen ist es dagegen erforderlich, komplett gegenzusteuern und sich für einen alternativen Weg zu entscheiden.

Bist du dir unsicher, dann solltest du professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Tierärzte, Huforthopäden oder Hufschmiede können wertvolle Hinweise geben, welcher Hufschutz die beste Wahl ist. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du planst, dein Pferd von Beschlag auf Barhuf umzustellen. Der Zustand der Hufe muss dabei regelmässig geprüft werden, um Verletzungen vorzubeugen.

Hufschutz für spezielle Anforderungen (z.B. Barhufpferde, Turnierpferde, Wanderreiten, Reha)

Hufschutz für spezielle Anforderungen

Ebenso wichtig ist es, zu berücksichtigen, wie das Pferd im Alltag eingesetzt wird. Ein Turnierpferd hat schliesslich ganz andere Anforderungen als ein Reitpony für Kinder.

Turnier- und Sportpferde, die auf harten, unebenen Oberflächen laufen oder sogar springen, sind oft auf Hufeisen angewiesen. Mit zusätzlichen Hufpolstern, die mehr Komfort und Stossdämpfung ermöglichen, kann dem Pferd seine Tätigkeit aber angenehmer gemacht werden. Regelmässige Pflege und Kontrolle der Eisen sind bei stark belasteten Tieren unerlässlich, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Pferde, die beim Wanderreiten zum Einsatz kommen, sind oft ebenfalls starken Belastungen ausgesetzt. Deshalb werden sie häufig noch mit Beschlag geritten. Bei immer mehr Haltern setzt sich in diesem Bereich aber die Erkenntnis durch, dass es auch ohne geht.

Bei längeren Wanderungen ist dann aber der Einsatz von Hufschuhen auf Teilstrecken oft unerlässlich. Zudem solltest du deinem Pferd, wenn es bislang Hufeisen getragen hat, genügend Zeit für die Umstellung geben. Die Eisen zu entfernen und zwei Wochen später zu einer mehrtägigen Wanderung aufzubrechen, geht nicht.

Das gilt auch, wenn das Pferd nach Hufproblemen oder -verletzungen ausheilen muss. Der Einsatz spezieller Hufverbände oder -polster kann dann helfen, das Tier schneller wieder einsatzfähig zu machen. Vor allem aber braucht es Zeit. Gerade bei wirtschaftlich genutzten Tieren kann das zum Kostenfaktor werden. Doch das Pferd stattdessen zu früh wieder einzusetzen, ist i.d.R. keine nachhaltige Lösung.

Was ist bei der Pflege eines Hufschutzes zu beachten?

Die Pflege des Hufschutzes ist langfristig ebenso wichtig wie die Auswahl.

Zunächst gilt: Hufe und Hufschutz sollten regelmässig gereinigt werden. Schmutz, Steine und andere Fremdkörper müssen entfernt werden, um Verletzungen oder Entzündungen am Huf vorzubeugen. Genauso wichtig ist es, den Hufschutz regelmässig auf Anzeichen von Abnutzung, Risse oder andere Beschädigungen zu prüfen.

Auch unscheinbare Schäden können dem Pferd Unbehagen verursachen. Das gilt für Hufschuhe und -eisen gleichermassen. Prüfe daher regelmässig, ob dein Pferd beim Auftreten Signale für Schmerz oder Unwohlsein aussendet. Das kann ein Anzeichen für einen beschädigten Hufschutz sein.

Ist der Hufschutz nicht beschädigt, dann können solche Zeichen auf anderweitige Probleme hinweisen. Dann kann es beispielsweise sinnvoll sein, zusätzlich einen Fesselschutz einzusetzen, der das Pferd in der Fessel zusätzlich schützt.

Stell sicher, dass du weisst, wie der Hufschutz richtig angelegt und ausgezogen wird. Das sollte auch für alle anderen, mit der Pflege des Tieres betrauten Menschen gelten. Insbesondere Reitschulen, die einen Teil der Pflege häufig an die Schüler übertragen, ist es wichtig, diesen Aspekt zu berücksichtigen.

Exzellente Beratung von Swiss Galoppers

Die Bedeutung des Hufschutzes für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit deines Pferdes kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Bist du noch unsicher, ob unsere Hufschuhe die richtige Wahl für dein Pferd sind? Melde dich gerne bei uns und vereinbare ein kostenloses Beratungsgespräch mit Tanja. Wir beraten dich gerne. Auch für deine Ideen und Rückmeldungen haben wir immer ein offenes Ohr.